Raus aus dem Wasser: Werfttage und Abschied von LittleFoot

Mit einem Mal war er da: unser Sliptermin, an dem BigFoot aus dem Wasser sollte. Bis dahin genossen wir ein fast menschenleeres Culatra mit einsamen Stränden. Am letzten Tag gab es mit anderen Seglern noch ein schönes Abschlussgrillen.

Alles war vorbereitet. Die Segel waren bereits ale abgezogen, Schwarzwassertank entleert und mit einigen Arbeiten am Schiff hatten wir auch schon begonnen. Die Werft holte unser 13 Tonnen–Zuhause gewohnt professionell aus dem Wasser. Wir bekamen den besten Platz auf der Werft mit einem einmaligen Blick auf die Lagune. Es stellt sich die Frage, ob es bei einem solchen Platz überhaupt Sinn macht, das Schiff wieder ins Wasser zu bringen!?

Schon am Folgetag begannen die Arbeiten: Ein neues Klo wurde eingebaut, Die Rad-Halterungen am Schlauchboot wurden neu geschweißt und wir starteten das Projekt „Sprayhood“. Diese haben wir vor Jahren selber geschweißt und auch die Fenster selber zugeschnitten und montiert. Schon seit einiger Zeit waren deutliche Rostblasen unter der Farbe zu erkennen und die Polycarbonatscheiben wurden zusehends blind und zeigten erste Risse. Tatsächlich konnten wir hier in der Algarve genau die richtige Polycarbonatplatte auftreiben. Teuer und übergroß, aber wir waren froh, das Material überhaupt gefunden zu haben. Die neuen Scheiben sind schon zugeschnitten und im Herbst werden wir einen Sandstrahler suchen, der uns Rost und alte Farben von der Sprayhood runter holt.

Traurig war es zu entdecken, dass unser Schlauchboot LittleFoot für unsere Zwecke nicht mehr zu gebrauchen war. Der Heckspiegel zeigte Verformungen und Risse und bei einer Fahrt mit dem Außenborder drohte dieser, aus dem Heck herauszubrechen und auf Tiefe zu gehen. Vor einigen Wochen noch schneiderten wir aus alten Polsterbezügen ein UV-Cover, was dem Schlauchboot den Beinamen „Fliegender Teppich“ einbrachte und nun stand es für 50,- EUR im Marketplace bei Facebook. Innerhalb von 10 Minuten war es an Andreas verkauft, der mit seiner Frau hier unten in der Algarve lebt und das Schlauchi für gelegentliche Paddeltouren nutzen möchte. Dafür ist es perfekt. Tschüß LittleFoot!!! ?

Zwei Wochen werkelten wir an BigFoot, unternahmen kleine Ausflüge und kümmerten uns um die beiden Werfthunde, die uns sofort wieder erkannten. War es unser Geruch oder das Futter, das Hunde einem das Gefühl geben lassen, die ältesten Freunde zu sein!?
Auch unsere Beule an der Hecktür des Autos (Hatti ist bei Lidl gegen einen Dachträger gedasselt) haben wir reparieren lassen. 80,- EUR inkl. Lackierung der Tür. Auch wenn die Rechnung mit MwSt. irgendwie „verloren“ ging, war es einmalig günstig.

Leider gab es in der letzten Zeit einige Schiffseinbrüche in der Umgebung und so demontierten wir im Außenbereich alles, was nicht niet- und nagelfest war, bastelten uns eine Alarmanlage für 3,- EUR und ballerten Ein- und Durchgänge voll mit Schiffsausrüstung.
Bei unserer Ordnung im Schiff denkt zwar jeder Einbrecher „Och Mensch, hier wurde schon eingebrochen“, aber es gelang uns, die Hürde für einen Einbruch noch höher zu setzen. Nicht, dass wir riesige Reichtümer lagern und nicht versichert sind, aber das Fehlen und Wiederbeschaffen von Ausrüstung im Ausland ist ein Nervkram, den man sich lieber erspart.
Als das letzte Schloss zuschnappte und er letzte Hundekuchen verteilt war, war es Zeit für die Abfahrt.

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