Schon bei Kauf von Haus und Hof kamen wir in´s Überlegen, wie man das drei-terrassige Grundstück gestalten könnte. Bei der letzten Terrasse, fast im Tal gelegen, war klar: Hier kommt mal eine Sauna hin!Natürlich gab es die folgenden drei Jahre zunächst Wichtigeres zu tun. Ein Bett, eine Heizung und eine Toilette hatten in der genannten Reihenfolge Priorität.
Jedoch fehlte nach jedem langen Arbeitstag am Haus, als wir versifft und erschöpft auf das Tagwerk blickten, irgendetwas, das uns für all die Mühen entlohnte und uns entspannen ließ, bevor wir in´s baustaubverdreckte Bett stiegen.
Immer wieder sagten wir uns „jetzt ´ne Sauna, dass wär´ fett!“
In Deutschland können wir in bekannten Saunaparks schon mal 10 Stunden zubringen.
Wir verstehen also in Sachen Sauna keinen Spaß und man sagt „Sauna-Dinge“ nicht einfach so dahin.
Schon im Frühjahr, auf dem Rückweg nach Hamburg, durchsuchte Hatti während der Fahrt das Netz nach gebrauchten Saunaöfen. Da unser Hausanschluss nur maximal 3,6 KW hergibt (bei Fön, Backofen und Wasserkocher gleichzeitig wird’s immer dunkel im Haus) kam ein E-Saunaofen mit 8 KW nicht in Betracht. Es musste es ein Holzofen sein.
Glücklicherweise gab es in Deutschland gerade eine neue Bundesemmissionsschutzverordnung und im Zuge des Inkrafttretens durften viele Holzöfen nicht mehr betrieben werden. Hatti fand in Bielefeld einen Saunahersteller, der nicht mehr zugelassene Öfen in den Abverkauf brachte. Supergünstig gab es also „Saunaofen to go“ in Bielefeld.
Darf ein solcher Ofen in Portugal betrieben werden darf?
Nur so viel: Es gibt in Portugal keine Schornsteinfeger. Jeder Privathaushalt kauft Kaminreinigungsbesteck im Baumarkt oder fragt irgendeinen Handwerker, ob er mal „gucken“ kommt.
Schön einfach mag man denken, die Quittung bekommt man aber an windstillen Wintertagen, an denen man in manchem Tal brikettgeschwängerte Luft atmen darf (und nicht immer wird bestes Baumholz verbrannt). Alles Gute ist eben nie beisammen.
Unser Ofen hat jetzt 14 KW und ist etwas überdimensioniert. Wir rechnen in direkter Saunanähe also mit einem Dauerfrühling und ganzjähriger Brutzeit von afrikanischen Straussen.
In Hamburg angekommen, bestellten wir bei Bauhaus eine Karibu Sauna.
Ofen und Sauna waren da und es gab kein Zurück mehr. Der Anhänger wurde mit einer 600 KG Sauna und einem 30 KG Ofen beladen und als wir in Portugal ankamen, fuhren wir am zweiten Tag schon los und bestellten Baumaterialien für das Fundament.
…In Saunasachen verstehen wir keinen Spaß! Das bekam dann auch der Lieferant zu spüren, der zweimal den zugesagten Liefertermin ohne abzusagen nicht einhielt. Als Hatti mit spaßbefreitem Gesicht zum dritten Mal am Tresen stand, klappte es dann.
Nachdem 5000 Kilogramm Sand, Kies und Gehwegplatten bewegt wurden, war das Fundament schnell fertig.
Der Aufbau der Sauna dauerte da schon länger, weil wir Einiges, anders als vom Hersteller geplant, verbessern wollten. Lüftungen und die isolierte Dachkonstruktion entsprechen nun unseren Vorstellungen. Der Einbau eines Holzofens hatte auch seine ganz eigenen Herausforderungen: Brandschutzabstände, isolierter Wanddurchbruch des Ofenrohres und ein in der Höhe ausreichend dimensionierter Kaminrohrabzug (um für guten Zug zu sorgen – Kohlenmonoxidgefahr!) wollten geplant und Materialien besorgt werden. Mittlerweile sind wir aber recht fit in diesen Dingen und finden relativ schnell Lösungen.
Nach 14 Arbeitstagen stand die Hütte in voller Pracht auf der untersten Terrasse des Grundstückes – so wie wir es vor drei Jahren geplant hatten. In Saunasachen verstehen wir keinen Spaß!!!
Ja, da stand sie also… bei 30 Grad im Schatten und strahlendem Sonnenschein. Wir standen jeden Tag durchgeschwitzt und mit puterroten Gesichtern daneben und trauten uns, wegen der Trockenheit und der damit einhergehenden Feuergefahr in der Umgebung nicht, den Ofen in Probebetrieb zu nehmen. Da kommen einem schon einmal Zweifel ob der Sinnhaftigkeit der ganzen Aktion auf. Das kann auch der Grund sein, warum wir weit und breit die einzige Sauna in der Umgebung haben. Ein Freund sagte schon, wir sollen Schilder aufstellen: „letzte Sauna vor Lissabon und Porto“!
Aber es kam dann zu dem ersehnten Wetterumschwung. Es fing es an zu nieseln und die nächsten Tage sollen nur max. 26 Grad erreicht werden – durchsetzt mit Regen!
Ofen an, drei Saunagänge und slaper af… Herrlich!
Wir müssen uns noch etwas eingrooven (Hatti hat herausgefunden, dass Pupsen keine Begeisterungsstürme der übrigen Besatzung hervorruft) und eine saunanahe Duschmöglichkeit gebaut werden, dann ist alles perfekt!
Was kostet eine solche Sauna?
Saunahaus pur: 1.800;-
Material Fundament: 300,-
Material Dach: 150,-
Ofen und Rohre: 600,-
Farben und Kleinkram: 150,-
Für rund 3.000,- Euro kann man sich also eine solche Sauna in den Garten stellen.
Aber! Für Nicht-Selbstbauer kämen selbst bei Hatti´s recht niedrigen Tarifen Lohnkosten von ca. 7.000 Euro dazu, inklusive Fundament, Ofeneinbau und verbesserter Dachkonstruktion.
Moin Ihrse,
nun habt ihr sooo viel geschrieben und sooo viel Herzblut in eure Sauna gesteckt…
…und ich kann das so gar nicht nachvollziehen und würdigen. Für mich persönlich ist eine Sauna so überflüssig wie nur was und ich HASSE Schwitzen 😉 .
ICH hätte ne Klimaanlage eingebaut 🙂
Aber Hauptsache, es passt für EUCH 🙂
Einstweilen wieder LG
Berti