Das Haus ist fertig und nun? “aber sonst war alles ganz toll”

Der Regen legt eine Pause ein und wir nutzen die Chance, uns mit Vitamin D zu boostern. Raus geht es endlich. Die Außenarbeiten warteten viel zu lange auf uns.

Steffi sah den Arbeiten mit Grauen entgegen, denn gängigstes Handwerkzeug sollte der Spaten sein. Für den hiesigen Boden gibt es nur einen kurzen Zeitraum nach einer Regenzeit, in dem er einigermaßen zu bearbeiten ist. Regnet es, ist er so lehmig, dass sich das Schuhwerk in einen riesigen Klumpen Lehm verwandelt. Ist er zu trocken, muss sich jeder Zentimeter Aushub erkämpft werden, weil er hart wie Stein ist.

Mangels Eigengewicht hat es Steffi generell schwer, ihr Buddeldiplom zu bekommen. Sie gibt zwar nie auf, aber man hört den ganzen Tag ein sonoriges Hintergrundfluchen. Erst bei großer Wut kann sie kleinere Erfolge vorweisen und um sie auf diese Bewusstseinsebene zu erheben… dafür ist Hatti prädestiniert und geübt!

Er selbst war, aufgrund ausufernden Lebensmittelkonsums und angeborener Maßlosigkeit, wie geschaffen für diese Arbeiten. Sein Spaten drang mit Gewalt in die Erde, als wäre sie Butter.

Der Nebeneingang musste saniert werden. Terrassen, Gehwege, Gartentore, Geräteboxen, ein Holzunterstand, eine Feuerstelle, Parkplätze, Außenbeleuchtungen und Kleinkram waren zu erledigen. Auch das Regenwasser sollte vom Haus weggeleitet werden und nicht weiter die Grundmauern durchfeuchten.
Hört sich viel an!? Nö, wenn wir etwas gut können, dann sind es solche Maloche-Arbeiten. Jeder Tag war mit einem Erfolgsgefühl verbunden, weil wir abends/nachts auf das Geschaffte blicken konnten.

Ok, das Buddeln war echt hart, die vier Kubikmeter Kies, drei Kubikmeter Sand und drei Kubikmeter Erdreich (insgesamt ca. 15.000 KG) schwebten nicht von alleine an ihren Platz, das Schneiden der Platten und Steine war laut und dreckig, der Rücken schmerzte und Knie und Füße taten weh, der Betonstaub kratzte in den Lungen und mit den rauen und ausgetrockneten Händen konnte man Holz schmirgeln. Auch die Änderung unseres Einkammer- Abwassersystems in ein Dreikammersystem war geruchstechnisch eine Herausforderung. Immerhin traf man dabei alte, verloren geglaubte „Bekannte“ wieder (Mais und Sonnenblumenkerne werden wir zukünftig gewissenhafter kauen) … aber sonst war alles ganz toll!

…wenn da nicht die zwei Paletten mit 50 Quadratmeter Bruchstein für die Gehwege gewesen wären. Bruchstein! Der Name bringt es mit sich, dass jeder Stein in Form und Größe ein Unikat war und auch als ein solches behandelt werden wollte. Während Hatti mit dem Hinpuzzeln der Steine nach ein paar Tagen gut klar kam, fanden wir für Steffi´s Tätigkeit, dem nachträglichen Verfugen mit flüssigem Beton bis zuletzt keine richtige Lösung. Wir schafften pro Tag ca. 5 Quadratmeter. „Eine Arbeit für jemanden, der Mudder und Vadder umgebracht hat“. Aber sonst war alles ganz toll!

Kurz bevor Steffi´s Mama mit Freund Helmuth zu Besuch eingeflogen kamen, wurden wir fertig.

2 Gedanken zu „Das Haus ist fertig und nun? “aber sonst war alles ganz toll”“

  1. Super ihr Beiden, das ist eine grosse Puppenstube geworden, nun nehmt Euch alle Zeit, in der Ihr das Schöne geniesst. Auch jenes braucht seine Zeit……viel Spass dabei.

  2. Moin Ihrse,
    ‘mein Hatti’ ist grau geworden *grins*
    Hab grad das Video angeschaut und…irgendwas war anders…
    Wat soll ich sagen, es gibt jetzt ‘Hatti den Grauen’…
    Aber gut, wer ‘Herr der Ringe’ kennt, weiss, was kommt…
    Es wird ‘Hatti den Weissen’ geben…voller Kraft und Weisheit ;-)))
    LG und alles Gute
    Berti (grinsend)

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