In the summer of ´23: Trabalhar, Trabalhar, Trabalhar

Wow, der letzte Blog Post ist ja echt schon lange her! Da haben wir etwas rumgeschlusert.
Zur Entschuldigung: Wir hatten echt viel zu tun!

Kaum waren wir in Hamburg angekommen, gaben sich unsere Besucher die Klinke in die Hand. Wir brauchten mehr als eine Woche, um den Hänger leerzuräumen und uns wieder einigermaßen im Wohnwagen zurecht zu ruckeln.
Als das geschafft war, fingen auch schon die Aufträge in Jörg´s Kleingewerbe an. Termine, Termine, Termine – wir rutschten von einem selbstbestimmten in ein fremdbestimmtes Leben, was uns nicht so ganz leicht fiel.
Nach einiger Zeit hatten wir uns aber eingegroovt und der Alltag begann. Die 6-Tage-Woche war wieder da, die Einkommensteuererklärung und der Jahresabschluss drückten, Arzttermine wollten erledigt werden, eine sechsmonatige Ablage erreichte langsam Deichhöhe und all die kleinen Dinge, die sich so in unserer Abwesenheit ansammelten, forderten Beachtung.

Hört sich nicht gut an? Doch, war es aber! All diese Dinge, die den Allermeisten von uns Zeit und Nerven rauben, wurden unterbrochen von Wiedersehen und Treffen mit Familie und Freunden. Nach den nunmehr fast sieben Jahren, die wir unterwegs sind, erkennen wir zunehmend, wie wichtig uns diese Kontakte sind und irgendwie eine Basis oder besser noch, eine Konstante bilden. Freundschaften, die man auf einer Reise schließt, sind zwar immer super spannend und erweitern den eigenen Horizont, aber sie sind doch immer auch flüchtig und die großen Distanzen, die dann zwangsläufig entstehen, können auch nicht durch Facebook und Co. wett gemacht werden.

Insofern haben wir den Sommer trotz der vielen Arbeit genossen. Highlights waren:
* Unsere Silberhochzeit – Komisch, wir dachten sowas feiern nur alte Leute!? Jedenfalls haben wir nicht WIE alte Leute gefeiert, sondern rockten ab, bis die Sonne aufging.
* Der Fernsehbeitrag, der über unsere Reise und Pläne im SWR gebracht wurde. Dieser ist noch HIER in der Mediathek zu finden

oder bei Youtube:

Auch bei den gewerblichen Tätigkeiten gab es spannende neue Aufgaben und Herausforderungen und die gewonnenen Erfahrungen erleichtern uns die Arbeiten am eigenen Haus. Die Kunden sind ausnahmslos alle super nett und sorgten bei Hatti durch „zufüttern“ für eine immer größer werdende Plauze.

Als der Abschied nahte und wir uns auf die Abreise nach Portugal vorbereiteten, kippte die Stimmung dann auch und es ist uns diesmal ziemlich schwer gefallen, abzureisen. Aber in 6 Monaten sind wir ja auch schon wieder da!

Bis auf einen platten Reifen verlief die Fahrt zu unserem Haus ohne Probleme. Dort angekommen wurde aus der 6- eine 7-Tage-Woche. Der Einbau zweier Haustüren und die Erneuerung der Treppenstufen hatten es in sich. In nur 10 Tagen haben wir aber richtig was weggehauen und dann ging es schon weiter zum Schiff.

Wir waren eigentlich schon ziemlich platt, aber die folgenden zwei Wochen bis zum Slipptermin haben noch mal alles an Reserven abgerufen, was noch vorhanden war. Wir begannen vor der Werft morgens mit den Arbeiten und machten erst Schluss, als die Werftarbeiter schon frisch geduscht beim dritten Feierabendbier saßen – und das alles bei immer über 30 Grad im Schatten. Aber am Ende glänzte BigFoot wie schon lange nicht mehr und war in einem tadellosen Zustand. Einzig bei den Holzlackierarbeiten bekleckerten wir uns ordentlich…nur nicht mit Ruhm!

Wenn Zeitdruck, Ungeduld, Erschöpfung und geistige Aussetzer auf den dritten Anstrich treffen, schreit Dich das Resultat förmlich an: Du Vollhonk! Das kannste jetzt schön alles noch einmal machen!!!“

…Und dann kamen wir ins Wasser! „Sie kamen, ankerten und schliefen!“ Tagelang machten wir nichts anderes. Einladungen von anderen Seglern schlugen wir aus, weil Unterbrechungen des Schlafes gerade mal für einen Klogang und die Nahrungsaufname reichten.

Irgendwann nahm die Resozialisierung dann aber doch Fahrt auf! Wanderungen, Ausflüge und Grillen standen auf dem Programm. Das Wasser war mit 24 Grad so warm wie noch nie und ständig glitten wir von der Badeleiter geschmeidig ins Wasser, naja…wir versuchten es zumindest.
Vor der Insel Culatra kann man schon eine ganze Zeit entspannt vor Anker liegen.

Es kündigten sich aber zwei gute Segeltage an und nach diesen sollte es einen Wetterumschwung geben, der es in sich haben sollte. Also segelten wir zwei Tage gen Osten nach Portimao, unserem Überwinterungshafen.
Der Anker war noch nicht ganz auf dem Grund, schon saßen bei uns sieben Leute im Cockpit – Hatti hat ja schließlich Geburtstag und so ein 40ster will gefeiert werden (auch wenn er schon fünfzehn Mal gefeiert wurde! 🙂 )
Mittlerweile sind wir mitten im Wetterumschwung.

Wie in Hamburg, stürmt es hier auch ganz ordentlich und wir haben uns in den Hafen verlegt, machen es uns im Schiff gemütlich und futtern uns Winterspeck an.

2 Gedanken zu „In the summer of ´23: Trabalhar, Trabalhar, Trabalhar“

  1. Moin ihr zwei,

    tolle Fernseh-Doku und echt toll, euch mal ‘live’ zu sehen.
    Ihr seid immer noch, wie ihr seid und das ist gut so 🙂

    Wenn ihr im Frühjahr oder wann auch immer mal wieder in D seid, meldet euch gerne, vielleicht können wir ja mal Grillen zusammen oder so. Wäre schon was, euch mal wieder zu treffen, hätte ich echt Bock drauf 🙂

    Z.B. bei Derek im Garten oder so…

    Egal, meldet euch gerne mal, mail habt ihr ja 😉

    Einstweilen alles Gute für euch, ‘hol di fuchtig’ (oder so ähnlich) ;-))

    LG Berti

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