Long time, no see, Urlaub mit Mad Max und Besuch im Doppelpack

Nachdem wir rund 1,5 Wochen Zeit hatten, um uns vom Besuch der Zimmels zu „erholen“ (;-) ), kamen Caro und Holger zu uns an Bord. Caro und Steffi sind Freundinnen aus Kindertagen. Vor knapp 40 Jahren hatten sie sich aus den Augen verloren und dann über ein paar Umwege, gemeinsame Bekannte und dank Facebook wieder Kontakt aufgenommen. Schnell wurde beschlossen, dass ein Wiedersehen sein muss. Gesagt, getan… und schwupps, standen sie bei uns auf dem Steg! Große Wiedersehensfreude und erstaunlicherweise auch Vertrautheit, trotz der 40 Jahre, die man sich getrennt voneinander entwickelt hat.
Da es abends anfing zu regnen, fiel der geplante Stadtbummel aus. Stattdessen machten wir es uns mit Brot, Käse und Wein im Boot gemütlich. Wenn man sich so lange nicht gesehen hat, gibt es viel zu erzählen und wir quatschen bis spät in die Nacht.

Am nächsten Tag erwarteten wir die hohen Wellen, die durch das (im vorangegangenen Post bereits erwähnte) Tiefdruckgebiet verursacht wurden. Als Hatti morgens zum Brötchen holen radelte, war das Wasser noch spiegelglatt. Daher wollten wir schnell nochmal baden gehen, bevor es mit der Brandung los ging. Als wir dann nach unserem ausgedehnten Frühstück am Strand ankamen, rollten schon Wellen heran und es wehten die ersten roten Flaggen, die ein Badeverbot anzeigten. Mist! Nur noch in der hintersten Ecke der Bucht war ein kleiner, bewachter Abschnitt zum Schwimmen frei gegeben, also hin da! Dort drängelten sich die Menschen, so dass man kaum in´s Wasser kam. Summerfeeling pur… Steffi hatte angesichts der Wellen Angst um die Standfestigkeit ihres Bikini-Oberteils und blieb lieber an Land. Aber wir haben ein super Timing hingelegt, denn gerade als wir wieder raus aus dem Wasser wollten, wurde auch an diesem Strandabschnitt die rote Flagge gehisst.

Um uns die Mega-Wellen anzusehen, fuhren wir dann hoch zum Dorf Sitio und zum berühmten Nordstrand, wo sich durch den Unterwassercanyon die Super-Brandung aufbaut. Hammer! Das Tiefdruckgebiet hat uns zwar am Weitersegeln gehindert, uns aber auch ein echtes Naturschauspiel geliefert (Bilder siehe vorangegangener Post). In der „Hall of Fame“ sind die Bretter ausgestellt, mit denen die coolsten Typen (und Typinnen!) aus aller Welt über die Wellen von Nazaré gesurft sind. Beeindruckend war, dass es sich nicht nur um super Hightech Surfbretter handelt, sondern von ganz klein bis ganz groß, von schäbig bis hochwertig alles dabei ist. Man muss wohl einfach nur cool genug sein!

Außer für Wellen und Surfer sind Nazaré und Sitio für die alten Trachten bekannt. Die älteren Bewohnerinnen tragen gern noch immer traditionell 2 bis 7 Röcke übereinander. Sehr süß!

Erholung war für Caro und Holger erst einmal nicht angesagt. Nach Baden und Wellen gucken ging´s zum Einkaufen. Danach schnell duschen und Sachen packen, denn abends hatten wir uns mit unserer altbekannten Segler-Community zum Grillen verabredet! Die beiden bekamen also einen Eindruck davon, was wir immer so durchmachen müssen. Ein Leben am Limit! 🙂 🙂

Der Grillabend war mal wieder genial! Caro und Holger passten super in die Gruppe und, wie könnte es anders sein, vor 4 Uhr morgens haben wir kein Ende gefunden!

Am Folgetag stand natürlich Ausruhen auf dem Programm, Strandtag! Alles andere war aufgrund des Vorabendprogrammes auch nicht möglich. Wir entschieden uns für den Strand südlich vom Hafen, der im Vergleich zum nördlichen Teil viel einsamer ist. Man ist dort fast allein und hat seine Ruhe. Dafür erinnert er mit herumliegenden Paletten und Brettern etwas an die Zombie-Atmosphäre von Aveiro. Dies ist wohl der Strand, wo Mad Max Urlaub macht, dachten wir uns!

Aber auch die verrotteten Paletten hatten ihre Berechtigung. Pfadfinder Hatti bastelte uns mit Hilfe eines kleinen alten Segels einen Sonnenschutz. Sonnenschirm kann ja schließlich jeder!! Baden war aufgrund der immer noch beeindruckenden Brandung leider nicht möglich, aber wir wollten eigentlich auch nur schlafen!
Da wir aufgrund des Wetters nicht segeln konnten, hatte Steffi im Vorfeld recherchiert, welche Ausflugsziele man mit dem Auto anfahren könnte. Aber Caro und Holger hatten ja Urlaub, wollten sich erholen, das Wetter war schön und so war auch am dritten Tag der Strand das perfekte Ausflugsziel. Wir konnten wieder mehr Trubel ab und nahmen dieses Mal den nördlichen Strand, wo inzwischen wieder gebadet werden durfte.
Für den Nachmittag hatte sich auch schon der nächste Besuch angekündigt (der Trend geht zum „Zweit-Besuch“)! Steffi´s Bruder und Schwägerin touren gerade mit dem Auto durch Europa und waren nun auch in Nazaré angekommen. Ingo und Claudia gesellten sich zu uns und nach ein paar buchstäblichen Abkühlungen im Atlantik (sogar Ingo ging, begleitet von einigen „Huchs!“ und „Ooohs!“ baden 😉 ) folgte ein nettes Kaffeetrinken in den Gassen der Altstadt.
Wenn man ständig Freunde und Familie um sich hat, dann fühlt es sich fast wie zu Hause an und man merkt gar nicht mehr, dass man weit weg ist. 🙂
Claudia und Ingo verabschiedeten sich vorerst in ihre Unterkunft und versprachen, am nächsten Tag wieder zu kommen. Mit Caro und Holger feierten wir den letzten Abend in einem gemütlichen Fischrestaurant und fielen dann, erschöpft von den anstrengenden letzten Tagen, recht früh in die Kojen.
Als Caro und Holger sich am Montag nach dem Frühstück abfahrbereit machten, kamen Claudia und Ingo gerade wieder im Hafen an. Fliegender Wechsel, herrlich! 😉 Caro und Holger stiegen in unseren Willy und wir winkten den dreien hinterher, als sie sich auf den Weg nach Faro machten. Dort wollten sie Willy abstellen und in den Flieger nach Hause steigen. Obwohl wir leider kein einziges Mal segeln konnten, hatten wir eine tolle Zeit in Nazaré!
Nun konnten wir uns ganz auf den Familienbesuch konzentrieren. Beim Käffchen tauschten wir unsere Reiseerlebnisse aus und dann gönnten wir uns zur Abwechslung mal, nach der ganzen Anstrengung, einen Strandtag! Wir besuchten wieder Mad Max´ Urlaubsdomizil und die Pfadfinder Hatti und Ingo bastelteten uns aus Paletten und herumliegenden Stöckern einen Windschutz. Echte Naturburschen! Nur…, dass Hatti die Stunteinlagen in den Mad Max Filmen gemacht haben soll, glaubt ihm niemand!
Bevor Ingo und Claudia am nächsten Tag weiter nach Lissabon fahren wollten, ließen wir das Familientreffen abends an Bord bei leckerem Essen, Aperol Spritz und gemütlichem Klönschnack ausklingen. Ein toller Tag!
Noch einmal: Wenn man die Familie um sich hat, dann fühlt es sich fast wie zu Hause an und man merkt gar nicht mehr, dass man weit weg ist. 🙂

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