Portugal wir kommen: Übermüdet und ein klein bisschen überladen?

Die Abfahrt rückte näher und unser großer Anhänger füllte sich zusehends. Was braucht man als Erstausrüstung für ein kaum bewohnbares Haus, an das wir uns kaum noch erinnerten?

Hatti: „Wir nehmen alles mit, was wir haben … und lass uns noch was kaufen“
Steffi: „Wir müllen uns bei den anstehenden Arbeiten zu und sind nur am hin und her räumen!“
Steffi behielt am Ende Recht!

Hinzu kamen natürlich noch die Dinge für das Schiff und das Leben an Bord.
Unser Anhänger ist mit zwei Tonnen Gesamtgewicht zugelassen. Ein Kaminofen für die ersten kalten Tage, ein Kühlschrank, ein Druckluftkompressor und eine Waschmaschine sorgten für die erste schwere Last. Dazu noch eine Unmenge an Gedönse und immer wieder fiel der Blick auf die vier Reifen. Ist er überladen???

Wir hätten die Möglichkeit gehabt, den Anhänger auf einem Bauhof wiegen zu lassen, aber Hatti hätte mit der Antwort „Überladen“ nur schwer umgehen können. Wird schon passen!

Trotzdem nahmen wir immer wieder kleinere Dinge vom Anhänger, um ihn zu entlasten, nur um ihn dann kurz darauf mit großen Sachen zusätzlich zu beladen, die natürlich UNBEDINGT! mit mussten!
Dieses Prozedere gipfelte darin, dass wir aus Hamburg losfuhren, bei Steffi´s Bruder zur Verabschiedung in Hollenstedt kurz anhielten, um dort noch ein spontan entdecktes altes Sofa irgendwie oben drauf zu werfen.

Wir verbrachten wieder die letzte Nacht bei Hatti´s Eltern in der Tannenbaumschonung und am nächsten Tag ging es los. Freunde von uns beendeten zeitgleich ihre Flusskreuzfahrt und irgendwie schafften wir es, uns im Ruhrgebiet auf einem Rastplatz zu treffen. Das war dann aber auch die letzte Verabschiedung.

Die Fahrt sollte diesmal keine Sightseeing Tour werden. Mit dem Transporter und einem 6,5 Meter langen Anhänger mit Hochplane waren wir in Sachen Übernachtungs- und Parkplätze extrem eingeschränkt. Heil durchkommen war das Ziel.

Den Motorroller transportierten wir im Transporter und schon in der ersten Nacht war klar, dass wir nur bei offenen Türen im Auto schlafen können, weil der Roller heftig Benzin ausgaste. Mit offenen Türen in Frankreich zu übernachten, ist allerdings so eine Sache und wir entschieden uns, die kommenden Nächte durchzufahren und erst in den Morgenstunden für zwei bis drei Stunden etwas länger zu schlafen.
Nach drei Tagen waren wir dermaßen mit unserem Tagesrhythmus durch den Wind, dass wir immer öfter Pausen einlegen mussten und die Augen sich nur Sekunden nach Abstellen des Motors schlossen.

Nee, die Fahrt war nicht lustig. Hochkonzentriert nach Schlaglöchern Ausschau zu halten, in der Nacht immer mit Wildwechsel zu rechnen und im Bewusstsein, mit vier Tonnen Gewicht unterwegs zu sein, war anstrengend.

Am Samstag kamen wir nachmittags in Tomar, unserer neuen Wahlheimat, an. Wir fuhren allerdings nicht sofort zu unserem Haus, sondern übernachteten noch einmal auf dem innerstädtischen, kostenlosen Campingplatz in Tomar, um früh am nächsten Tag zu unserem Haus zu fahren.

Wir sind da! Gudrun und Sebastian – Segler, die wir im letzten Jahr kennenlernten, kamen hinzu, um uns zu empfangen.
Nach einem kurzen Rundgang durch unsere Ländereien wurde schnell ein Zimmer für unseren Krimskrams freigemacht, indem ein altes Bett zerlegt und rausgeworfen wurde.

Wir haben viel zu viel mitgenommen! ?? Hätten wir bloß auf Steffi gehört!
Im Nachhinein waren der Kühlschrank, das Sofa und der Motorroller die nützlichsten Dinge, die transportiert wurden. Der nutzlose Rest erreichte in dem kleinen Zimmer schnell die Deckenhöhe.

Beim nächsten Hauskauf ist auch Hatti etwas schlauer! …oder auch nicht! 🙂

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