Nach dem Besuch ist vor dem Besuch: Die Röde Orm Crew und Silvi und Martin

Nach sechs Fasten-Tagen musste die Umgewöhnung an feste Nahrung schnell gehen, weil die Crew der Röde Orm auf dem Weg zu uns war und ein Treffen mit Julia und Stefan ohne ausgiebige Grillabende schlichtweg undenkbar ist!

Das Schiff der beiden, die Röde Orm, hängt auf den Kanarischen Inseln fest, wo sie es während des spanischen Lockdowns im Frühjahr verlassen hatten. Als der Lockdown im Sommer beendet wurde, ergab sich kein Wetterfenster für eine Rückreise zum Festland Europa. Nach ihrem Sabbat-Jahr mussten sie im August wieder arbeiten und auch im nun kommenden Urlaub war der notwendige Südwind nicht in Sicht.

Wir haben die für uns richtige Entscheidung getroffen, die Kanaren nicht anzusteuern. Da wir nicht weiter in die Karibik wollten, machten die Kanaren nicht so richtig Sinn für uns, weil das Segelrevier zwischen den Inseln mit den Düseneffekten und Fallwinden eher „geht so“ ist und die Rückreise bei den vorherrschenden Nordwinden immer schwierig ist.

Da der geplante Lanzarote-Urlaub ausfiel, buchten Julia und Stefan statt dessen einen Flug nach Faro, um uns ein paar Tage in der Algarve zu besuchen. Sie bewohnten ein Hotelzimmer in Ferragudo, von wo aus sie die BigFoot vor Anker liegen sehen konnten.

Schon am 2. Tag nach unserer Fastenzeit wurden unsere Körper mit einem Grillgelage am Strand einem ersten Stresstest unterzogen. Wir unternahmen kleinere Wanderungen und besuchten Orte, an denen wir bisher auch noch nicht waren. Unter anderem warfen wir einen Blick von oben in die Benagil Grotte, die sonst mit Booten von der Wasserseite aus angefahren wird. Nach Julia´s Frage an einen Portugiesen „Is this the way zu den Grotten?“ war das dann doch eher unspektakuläre Loch im Boden schnell gefunden.

Als am 12. Oktober Hatti´s Geburtstag anstand, gab es den zweiten Stresstest. Julia und Stefan luden uns zum Frühstücksbuffet in ihr Hotel ein: All you can eat!!! Yeeeehaaaa!!! Rührei und Speck – gibt es Schöneres? Bei Hatti fanden drei Teller ihren Weg in Gegenden, in denen sich vor ein paar Tagen nur stark verdünnte klare Brühen die Klinke in die Hand gaben. Dieser Stresstest wurde dann auch mal nicht bestanden… Übelkeit, Bauchschmerzen und spontane Gummibärchenproduktion waren das Ergebnis.

Genial war die Badewanne im Hotelzimmer, die wir netterweise nutzen durften! Wenn man es wochenlang nur mit lauwarmem Wasser aus einem, in der Sonne erwärmten Wassersack zu tun hat, dann gibt es nur wenig, was eine Badewanne toppen kann.

Nachdem die beiden abgereist waren, sollten eine Woche später Silvi und Martin anreisen.
Bis zuletzt war es unsicher, ob die Algarve zum Risikogebiet erklärt werden würde und damit ihr Urlaub bei uns überhaupt stattfinden kann. Es klappte aber alles gut.

Die beiden haben uns seit unserer Abreise 2017 bisher jedes Jahr an verschiedenen Stationen besucht und wir funktionieren auf dem Schiff mittlerweile wie ein eingespieltes Team. Sie wissen, wo was zu finden ist und sie sind beim Segeln eine echte Hilfe! Hatti liebt es, am Steuerrad stehend, drei Leuten auf Deck den Marsch zu blasen! 🙂

Der erste gemeinsame Tag begann mit einem Arbeitsdienst auf einem großen Katamaran eines südafrikanischen Pärchens, der aus dem Wasser gekrant werden sollte und wir wurden gefragt, ob wir dabei helfen könnten.

Wir unternahmen ausgiebige Segeltouren, lagen vor Ferragudo und Alvor vor Anker und legten einen Hafentag in Lagos ein. Aperol Spritz wurde von Martin zu jeder Gelegenheit kredenzt und Hatti fand in ihm wieder einen Gesprächspartner, der ihm im Fachwissen über die Deutung des jeweils letzten Stuhlganges in nichts nachstand!
Nachdem Silvi und Martin wieder abgereist waren, hieß es „Klar Schiff machen“. Zwei Tage brauchten wir für Großputz, Wäsche waschen und Rückbau von Schlafplätzen. Als wir damit durch waren, guckten wir uns an und fragten: „Und was nu?“ Komisch wieder allein zu sein!

Vielen Dank unseren Besuchern für die geile Zeit!

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Ein Gedanke zu „Nach dem Besuch ist vor dem Besuch: Die Röde Orm Crew und Silvi und Martin“

  1. Hi ihr zwei,

    habt ihr einen Plan für den Winter ?

    Ist ja etwas schwierig aktuell, egal, wohin ihr geht, überall explodiert Corona und überall werden mehr und mehr Lockdowns verhängt.

    Habt ihr ne Chance (auch finanziell), im Süden auf dem Schiff zu überwintern ?

    Wäre vielleicht nicht soo schlecht, auf der Bigfoot seid ihr safe und müsstet nur hin und wieder zum Vorräte bunkern an Land.

    LG Berti

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