Der geplante Seenotfall

Der Seenotfall. Das ist ein Begriff, der einem das Bevorstehende ein wenig vermiesen will und den man am liebsten in den Ordner „Dinge die die Welt nicht braucht“ abheften möchte. Wir sind jedoch so gestrickt, dass Sicherheit bei uns oberste Prio hat und die Vorbereitung auf denkbare Eventualitäten das Portemonnaie schrumpfen und die Ausrüstung wachsen lässt.

Ein Notfall tritt für uns ein, wenn eine Person über Bord geht, das Schiff sinkt oder sich jemand an Bord schwer verletzt. Ein Sturm ist damit nicht per se ein Notfall.

Mann über Bord: Hierfür haben wir uns Sender zugelegt, die an die Rettungsweste montiert werden. Bei Wasserkontakt lösen diese einen Alarm aus, der auf allen Kartenplottern und UKW Seefunkgeräten der umliegenden Schiffe sichtbar/zu hören ist. Zusätzlich trägt bei Nacht jeder noch große Knicklichter bei sich. Aber!!!!!: Die Situation Mann über Bord darf es einfach nicht geben!!! Überall auf dem Schiff sind Haltepunkte und Leinen angebracht, an denen wir uns einpicken und sichern können.

sinkendes Schiff: Das Schiff selbst ist durch zwei Kollisionsschotts im Bug und Heckbereich schon relativ sicher. Zusätzlich haben wir viele Materialien zur Leckabwehr an Bord: Lecksegel, Leckpaste, Stopfen, Keile, Axt und Brecheisen (für den Fall, dass ein Leck hinter irgendwelchen verbauten Bereichen auftritt), starke Magneten, Bauschaum und zuletzt Jörgs Hintern, der auch größere Leckagen abdichten kann. Zur Brandabwehr stehen 4 Feuerlöscher und eine Argongas Löschanlage für den Motorraum bereit.

In Sachen Verletzungen wurden wir von unseren Freunden Meentje (Apothekerin) und Eckhard (Chirurg) toll beraten und sind dabei, einen Notfallkoffer zu packen. Neben den „normalen“ Medikamenten werden Dingsbumse zur Behandlung eines Pneumothorax, Brüchen und Wundnaht besorgt.

Grabbag: Ein wenig lustiger wurde es bei der Vorbereitung eines 4 Tage Wellnessurlaubes in der Rettungsinsel. Neben den wichtigsten Sachen wie Wasser, Nahrung, Seenotsender, Leuchtraketen usw. machten wir uns auch Gedanken darüber, wie man sich die Zeit vertreiben kann. Ein Kartenspiel, ein Buch und, für ganz aussichtslose Situationen, eine Flasche Schnaps, kamen auf die Liste.

Alles Dinge, die wir hoffentlich nie brauchen werden. Bestellt sind max. 5 Windstärken, Sonne und jedes Jahr ein kleiner Lottogewinn. Mal sehen, wie das mit der Dienstleistungsqualität da oben so bestellt ist…

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